Hundebegegnungen - Freude oder Brisanz?

Hundebegegnung Wenn Sie nicht in der glücklichen Lage sind, ihrem Hund ein Rudel bieten zu können, sollten Sie ihm die Gelegenheit geben, viele Kontakte mit Artgenossen zu haben. Auf diese Weise wird sein Sozialverhalten am besten trainiert. Sie sollten allerdings darauf achten, zu wem Sie ihren Welpen lassen, denn der vielzitierte Welpenschutz ist ein alter Mythos, den es nur innerhalb eines Rudels gibt. Auf Hundewiesen oder –plätzen treffen Sie jedoch mitunter auf Hunde die nicht immer gut sozialisiert sind und ihrem kleinen Welpen eventuell an den Kragen wollen. Fragen Sie deshalb zuerst, wie sich der andere Hund Welpen gegenüber verhält. Wird Skepsis geäußert, gehen Sie mit Ihrem Welpen in einem großen Bogen an Ihrem Gegenüber vorbei. So zeigen Sie Ihrem Hund, dass es besser ist, nicht auf den anderen zuzugehen, es andererseits aber auch keinen Grund gibt, davon zu rennen. Der Welpe wird sich an Ihrem Verhalten orientieren und davon lernen!

Was Hundebegegnungen betrifft, ist eines noch besonders zu erwähnen. Sie werden so viele "Hundeexperten" treffen, wie Sie sich nie zuvor vorstellen konnten. Im schlimmsten Fall wird man Ihnen erklären, dass das Hochspringen ihres Welpen Dominanzgebärden sind, die man sehr ernst nehmen sollte. Aber auch sonst werden Sie viele nützliche und weniger nützliche Tipps bekommen, gegen die Sie sich ein dickes Fell zulegen sollten! Denn nur Sie wissen was für Ihren Hund am besten ist. Sie kennen ihn wie kein anderer.

Von Anfang an sollten Sie darauf achten, dass Ihr Hund erst dann zu anderen Hunden läuft, wenn Sie es ihm erlauben, z. B. durch das Kommando „lauf“. So wichtig und schön das Spiel mit anderen Hunden ist, Sie dürfen dabei nicht vergessen, dass es für Ihren Liebling das Wichtigste sein muss, mit Ihnen zusammen zu sein. Daher loben Sie ihn, wenn er sich zwischendrin nach Ihnen umschaut und rufen ihn zu sich, damit er sich ein ganz besonderes Leckerlie abholen darf. Bauen Sie viele Spieleinheiten in Ihren Spaziergang ein. Ihr Hund lernt: Mit Frauchen/Herrchen hab' ich genauso viel Spaß wie mit meinen Kumpels. Dies wird Ihnen vor allem dann helfen, wenn Sie Ihren Hund aus dem Spiel abrufen wollen weil Sie nach Hause müssen und nicht warten können oder wollen bis ihr Hund fertig gespielt hat!

Zur besonderen Brisanz bei Hundebegegnungen gehört, dass Ihr Hund sich nicht mit allen Artgenossen versteht. Das ist bei uns Menschen ja auch nicht anders und muss deshalb respektiert werden. Dann kann es dazu kommen, dass die Hunde untereinander regeln wollen, wer der Chef im Ring ist. Das geht oftmals gut und ist nach einer heftigen Grummelei alsbald wieder beendet.
Leider jedoch kommt es mindestens ebenso oft zu heftigen Beißereien. In solchen Fällen ist es geradezu fahrlässig, den Hunden die Entscheidung zu überlassen. Hier müssen Sie sich Ihrer Verantwortung als Hundeführer sehr bewusst sein. Der Hund muss ein Abbruchsignal kennen auf das er hört, wenn er beginnt andere Hunde zu mobben.
Andererseits darf er im unterlegenen Fall auch nicht aus Angst davonlaufen. Vielmehr muss er auf Kommando zu Ihnen kommen. Wilde Verfolgungsjagden unter Hunden enden unter Umständen tödlich.

Welpenrauferei
Sollte Ihr Hund eher ängstlich oder aggressiv auf andere Hunde reagieren, müssen Sie sich überlegen, wie Sie ihn desensibilisieren können. Sicher wollen Sie Ihren Vierbeiner nicht zeitlebens ausschließlich an der Leine spazieren führen, nur damit er sich nicht mehr mit anderen Hunden anlegen kann. Vielmehr muss der Hund über den Gehorsam lernen, sich aus jeder Situation abrufen zu lassen. Kommt der Hund dann zu Ihnen zurück ist unbedingt eine Belohnung fällig. Egal wie sehr er sich zuvor daneben benommen hat.