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VPG - Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde
Doch obwohl der Schutzdienst eigentlich nur einen kleinen Teil der Vielseitigkeit ausmacht, nimmt gerade er in der öffentlichen Diskussion den größten Raum ein. Warum Schutzdienst? Diese Frage wird oft gestellt. Weshalb sollte ein Privatmensch einen Schutzhund ausbilden? Zuerst einmal: Ein Privatmensch sollte keine Waffe besitzen - weder aus Metall - noch mit Fell drumherum. Kein Tier darf auf einen Menschen oder ein Tier abgerichtet werden. Und: Ein Hund lernt nicht erst im Schutzdienst zu schützen. Das tut jeder Hund mit guter Bindung an seinen Menschen. Der Sporthund lernt im Schutzdienst lediglich, auf bestimmte schematische Situationen zu reagieren, die aber genau so im normalen Leben gar nicht vorkommen. Die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Schutzdienstes ist ganz banal: Schutzdienst lastet die Hunde aus und macht ihnen sichtlich Freude. Gerade für Hovi-Rüden mit ihrem unersättlichen Drang zum Kräfte messen und Power rauslassen stellt der Schutzdienst eine Bereicherung dar. Ein Hovawart, der Schutzdienst machen darf, fühlt Stolz und Befriedigung. Er wächst an seinen Aufgaben und reift in seinem Selbstbewusstsein, behält aber trotzdem seine Beißhemmung. Man muss nur einmal sehen, wie stolz der Hund ist, wenn er den Ärmel erobert hat und wie er die Beute trotzdem wieder zum Figuranten trägt, damit das Spiel weiter gehen kann.
Ist ein sportlich ausgebildeter Schutzhund im Alltag gefährlich? Dienst/Polizeihund und Sporthund haben absolut nichts miteinander zu tun. Ein Diensthund muss ernsthaft Menschen ohne Beuteobjekte stellen, aggressiv verbellen und im Zweifelsfall auch beißen. Im Sport braucht man jedoch einen Hund, der gerne und ausdauernd auch mit Fremdpersonen Beutespiele und -kämpfe macht. Ein Sporthund muss im Spiel fähig sein, bei einem starken Gegner nicht gleich auszusteigen oder ins Wehrverhalten zu fallen. Ein Sporthund verbellt den Helfer, weil er dessen Ärmel (die Beute) haben will und sauer wird, dass er ihn nicht bekommt. Der Schutzdienst im VDH hat nicht das Ziel, Hunde "scharf" oder "bissig" zu machen. Es ist ein sportlicher Wettkampf, mehr nicht. Es geht lediglich darum, die in der VDH-Prüfungsordung vorgeschriebenen Übungen möglichst korrekt und konzentriert vorzuführen. Ausbildung über den Beutetrieb Die Ausbildung des Vielseitigkeitshundes wird über den Spiel/Beutetrieb durchgeführt und nicht über den Verteidungungs- oder Wehrtrieb. Die moderne sportliche Schutzhundausbildung kann als objektbezogenes Sozialspiel (mit möglichen aggressiven Elementen) zwischen dem Schutzdiensthelfer und dem Hovawart gesehen werden. Ob das Beuteobjekt ein Kaninchen, ein Dummy/Ball, ein Lappen, eine Beißwurst oder der so genannte Schutzdienstärmel ist, macht für dem Hund letztendlich keinen Unterschied. Diesen sogen. Hetzärmel versucht der Hund zu erobern, indem er ihn fasst und evtl. schüttelt. Trotzdem bleibt die Beißhemmung gegenüber dem Menschen voll erhalten. Ein Schutzhund hat die gleiche Beisshemmung, wie jeder andere Hund auch (Menschenhaut ist tabu). Das hindert die Hunde trotzdem nicht daran, voll und fest in den dick gepolsterten Hetzärmel zu beißen. Der Helfer kann den Hund auch während des "Kampfes" mit der bloßen Hand anfassen ohne gebissen zu werden. Auch wenn Schutzhunde heute über den Beutetrieb ausgebildet werden, so sehen diese Hunde immer nur den Schutzärmel als Beute an, niemals den Menschen, der darin steckt. Auch wenn der Schutzdienst sehr gefährlich aussieht - der Hund beißt offensichtlich - so dient dieses "Beißen" in erster Linie dem Festhalten der Beute. Der Hund hat nun mal keine Hände und Arme. Er hat als Werkzeug im wesentlichen nur seinen Fang und seine Zähne zur Verfügung. Mit ihnen packt er zu, wenn er etwas festhalten will. Mit ihnen durchtrennt er die Nabelschnur seiner Nachkommen, pflegt und hegt sie, transportiert Futter zu ihnen, ja trägt sie fort, wenn Gefahr droht. Womit sonst also soll er seine Beute erobern? Wenn wir ein Urteil über einen Hund fällen wollen, der seine Zähne gebraucht, so sollten wir also erst einmal versuchen zu verstehen, was dabei in seinem Kopf vor sich geht!
Nicht jeder Hund ist für den Schutzdienst geeignet Wenn ein Hund nicht die erforderlichen Eigenschaften mitbringt, sollte man auch keinen Schutzdienst mit ihm machen! Ein Hund darf nicht als Sportgerät instrumentalisiert und missbraucht werden. Die Ausbildung muss auch dem Hund Freude bereiten. Es gibt genug andere interessante Hundesportarten ohne Schutzdienst. |
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Impressum, 08.02.2025, 01:09:19![]() |