Magendrehung
kk - Eine tötliche Bedrohung unserer Hovis
Die Magendrehung des Hundes ist der Schrecken aller Hovawartbesitzer und zwar, dieses
zeigt auch die Auswertung unserer Todesfallstatistik, zu Recht!
Eine neue Studie aus dem englischsprachigen Raum (Glickman und Mitarbeiter) führte kürzlich
zu altbekannten, aber auch neuen Erkenntnissen.
So konnten eine Reihe von spezifischen Risikofaktoren eindeutig heraus gearbeitet werden.
Dazu gehören:
1. Reinrassigkeit
2. Großhunderassen (vor allem mit tiefem und engem Brustkorb)
3. Höheres Lebensalter und Vorkommen der Krankheit bei einem Verwandten 1. Grades
4. Hunde, die weniger Mahlzeiten als üblich erhalten
5. Hunde, die schnell und gierig fressen
6. Nervosität und Ängstlichkeit
Darüber hinaus ist festzustellen, dass die Sterblichkeit selbst bei optimaler Soforthilfe
immer noch etwa 15 % beträgt!
Für uns Hovi-Züchter und/oder -halter sollte sich hieraus ein dringender Handlungsbedarf ergeben.
Wenn aus diesen Erkenntnissen die richtigen Schlüsse gezogen werden, sollte es möglich sein,
die Gefahr für unsere Vierbeiner auf ein minimales, nicht mehr zu beeinflussendes Maß
zurückzudrängen.
Folgende Verhaltensmaßregeln sollten deshalb selbstverständlich sein:
1. Bei der Zucht sollte darauf geachtet werden, nicht solche Tiere miteinander
zu verpaaren, deren Gebäude eine zwar dem Standard entsprechende, jedoch recht schmale Brust
aufweist
2. Unsere Bestrebungen nach der Zucht ausgeglichener, sicherer, sozial verträglicher und in
ihrem Wesen ruhiger Hovawarte mit hoher Reizschwelle müssen unbedingt und uneingeschränkt
weiter verfolgt werden.
3. Der Hovawart bedarf der mindestens zweimaligen täglichen Fütterung; dabei sollten Hunden,
die zu hastigem Schlingen neigen, größere, nicht schlingbare Futterbrocken
(z.B. Frischfleisch) mit gereicht werden.
4. Nach der Fütterung sollten die Hunde 1- 2 Stunden nicht toben
5. Während der Futteraufnahme und während der anschließenden Ruhephase sollten die Hunde nicht
allein zurückgelassen werden
6. Die Punkte 4 - 6 sollten vor allem für ältere und jene Hunde gelten, auf die eine oder
mehrere der Risikofaktoren zutreffen.
Nun werden sicher einige sagen, unser Hovawart stammt immerhin vom Wolf ab und wir sind
schließlich stolz auf die Ursprünglichkeit unserer Vierbeiner. Auf die Wölfe achtet auch
niemand nach dem Fressen.
Dazu noch einige Bemerkungen:
Die Natur sorgt durch Selektion dafür, daß genetische Veranlagungen, die hier als Risikofaktoren
gekennzeichnet werden, nicht weitervererbt werden; letztlich dadurch, daß Wölfe mit dieser
Veranlagung tatsächlich an Magendrehungen sterben und sich nicht vermehren können
(diese Fälle sind bekannt).
Als wir vor ca. 14000 Jahren den Wolf in unsere Häuser und Familien holten (das romantische
Märchen vom Wolf, der freiwillig zu den Menschen ging, weil er es dort besser hatte, ist
längst widerlegt), übernahmen wir damit auch die Verpflichtung, uns um sein Wohlergehen zu
sorgen. Wir haben ihn nach unseren Wünschen verändert, teilweise seine für die Erhaltung
der Art notwendigen, natürlichen Instinkte zerstört.
Nun ist an uns, unseren Verpflichtung aus dieser Mensch-Hauswolf-Beziehung nachzukommen!!
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